Force Attack 2010 - Von Dosenbier, verschlafenen Bands & Hochwassergefahr!
Eindrücke vom Punkrock-Sekretär Dirk!

Tja, Freundin nicht Fahrfähig, Freunde nicht Fahrwillig, ich nicht Fahrtauglich – wird wohl nix mit dem Force Attack dieses Jahr! Das dachte ich zumindest bis 5 Tage vor dem Festival. Bis sich doch noch ganz spontan eine Mitfahrgelegenheit bot. Also schnell alle notwendigen Sachen gepackt und Donnerstagmittag ging es dann ab Richtung Klingendorf. Die Fahrt hat größtenteils keine Besonderheiten gebracht, denn dass die A1 die ein oder andere baustellenfreie Stelle zu bieten hat, datt wusste man ja vorher. Auf dem Gelände angekommen wurden erst mal die Zelte, der Pavillon und der Grill aufgebaut und während ich mich um das Holzkohl-Hardcore-Männergrillen gekümmert habe, hat mein Fahrer schon mal die erste Stiege Bier geholt. Frisch gestärkt mit totem Tier und gut gekühltem Hansa konnte man sich dann das erste Mal auf’s Gelände wagen. Erst mal am Stand von Razorblade „Hallo“ gesagt, denn dort sollte man sich die nächsten Tage das ein oder andere Mal ausruhen. (Sorry Christian, ganz ohne Schleichwerbung wird’s nicht gehen). Nach nem Pfeffi zum Einstieg und diversen Bieren war der erste Abend dann aber schneller zu Ende als ich ins Bett gehen konnte und somit gibt es sonst nicht mehr viel zu berichten.

Freitagmorgen, 09.30 Uhr, war die Nacht dann auch schon wieder vorbei. Also erst mal unter die viel zu heißen Duschen – wer will denn bitte mit nem Kater gekocht werden??? Nunja, dafür gab’s im Backstagezelt dann leckeres Rührei mit Brötchen. Wieder frisch gestärkt konnte es nun mit dem Biertrinken weitergehen – nur blöd wenn keiner von den bekannten Gesichtern schon wach ist. Es macht aber schon Spaß, wenn die ersten verschobenen Gesichter aus einem Zelt gucken und ein freundliches „wunderschönen guten Morgen“ mit ner Dose Bier in der Hand entgegen gerufen bekommen. Nun gut – Musik an, Pilsbier öffnen und warten, was der Tag so bringt. Gegen Mittag kamen dann auch die Bühnencrew inkl. Spiller, Hugo, Keek und Bob zum Gelände. Somit waren dann noch weitere Zeitgenossen für die nächsten Stunden anwesend. Endlich wieder „Bankrocker“ hinter der Zeltbühne sein, juhu! Musikalisch gab es dann erst mal nicht so viel erwähnenswertes, bis sich die Porters auf die Hauptbühne begeben haben. Kurze Pause mit Farben Lehre an der Zeltbühne und endlich war es Zeit für mein persönliches erstes „must see“ – die Towerblocks. Die Show hat wie immer richtig Spaß gemacht und die Stimmung vor der Bühne war auch sehr gut. Schade nur, dass noch (hat sich aber auch das gesamte Festival nicht gravierend geändert) nicht all zu viele Zuschauer vor der Bühne standen. Danach wieder eine kurze Pause am Stand gemacht und weiter ging es mit den Kassierern. Da mein Alkoholpegel bereits wieder auf einem guten Stand war, war auch deren Show eine nette Party, wenn ich auch (zum Glück?) neben der Bühne nicht viel von den Bochumern gesehen habe. Dafür umso mehr von Wünschi. (Hat Spaß gemacht mit dir zu feiern!) Tja, dann wurde es allmählich kühler und ich wollte mich für meine anderen beiden Highlights (Dritte Wahl und Bad Co. Project) im Zelt umziehen. Leider bin ich dann erst wieder gegen 4 Uhr aufgewacht und habe mich direkt wieder umgedreht und den Tag endgültig beendet.

Der Samstagmorgen begann dann genauso wie die ersten 6 Sätze des letzten Abschnitts schon beschreiben. Anschließend ging es erst mal auf Shoppingtour über das Gelände. Bei Hechti von Contra (Dank Crazy United Radio wurde ich dort schon als Punkrock Sekretär begrüß!?) musste ich mir dann erst mal das „Oire Szene kotzt mich an“-T-Shirt kaufen. Bevor dann mit Pöbel und Gesocks die erste Band auf meiner Tageswunschliste stand, ging es erst mal zur John Player Mini Playback Show um „Massenpanik aus Duisburg“ zu bestaunen…. oder auch um Ohrenschmerzen bei dem Versuch der Truppe zu bekommen die Ramones zu geben! (Witze über 1,5 Millionen und ein paar zerquetschte Besucher sind zwar schon sehr makaber, allerdings nicht schlimmer als die sonstige Ignoranz gegenüber den 1-3 Toten pro Sekunde die sonst so täglich durch irgendeine Scheiße sterben. Auch wenn es vor der Haustür passiert und man irgendwie doch den ein oder anderen Betroffenen kennt…) Nun ja, was soll’s, machen wir mit Niveau weiter: Pöbel und Gesocks standen auf der Bühne und die erste Party des Tages konnte steigen. Weiter ging es mit SIK (hab ich von denen eigentlich was gesehen?)! Krawallbrüder gab es dann „nur“ als Split-Show mit den Soifass zu sehen – wenn man wollte. Dafür gab’s nen dezenten Tourbus zu bestaunen – wer es braucht!? Zwischendrin wurde dann gemütlich gegrillt und die Popperklopper vom Zelt aus gehört (Bob, watt machst du eigentlich hier – musst du nicht arbeiten??) Frisch gestärkt war es nun Zeit für die Lokalmatadore. Ein wenig aus’m Bühnengraben zugeschaut, ein wenig Wünschi beim Kontakt mit dem „einfachen Festivalvolk“ beobachtet, und selber ein wenig im Publikum rum marschiert und zwischendurch auch immer mal wieder ein wenig gefeiert und schon war es Zeit zur Zeltbühne zu laufen um OHL zuzuschauen. (Dank noch mal an D.W. für den Backstagepass). OHL haben mir wie immer sehr gut gefallen und zwischendrin gab es auch mal wieder ein Bierchen mit der Bühnencrew (T’schuldigung, Spiller). Discharge und Talco habe ich dann eher nur aus der Ferne beim Biertrinken mit … keinen Plan mehr… wahrgenommen. Exploited hatten dann nicht so viel Spaß auf der Bühne, denn diese wurde mit sämtlichen vorstellbaren und auffindbaren bzw. produzierbaren Utensilien beworfen. Aber sonst gibt es weder von dieser Band noch von ihrem Auftritt interessantes zu berichten. Zum Abschluss des Abends ging es dann noch mal zurück zur Zeltbühne um Skarface mit Bob zusammen anzuschauen und ziemlich witzig abzuspacken. Zum Abschluss des Abends habe ich dann noch mit der Bühnencrew und meinem Namensvetter (nein es gibt keinen zweiten Punkrock Sekretär!!!) diverse Biere vertilgt und die Backstage-Party zu besucht. Dabei wurde ich dann noch kurz zum Stasi-Sekretär, aber damit sollen sich die Pipiwitze dieser Welt auseinandersetzen (jetzt mal ehrlich: wer von Euch lacht sich eigentlich täglich kaputt beim Schreiben dieser dämlichen Szene-BILD-Artikel???) So nu aber ab ins Bett, is schon spät…..

Sonntag, duschen, frühstücken, Bier öffnen – was kommt heute? Erst mal Zecken duschen. Ich bin ganz stark davon überzeugt, dass Hugo einfach zu zitterig vom Alkohol des Vortags war und deshalb nie, wie gewünscht, die Haare sondern immer nur Schritt und Hintern mit dem Wasserstrahl getroffen hat! ;-) Nach diesem kleinen Vergnügen machte ich mich dann mal auf zu einer Exkursion durch den Zoo (oder auch Campingplatz). Dabei traf ich dann Spiller und Konsorten und schloss mich denen an. Zurück an der Zeltbühne hatten die Caféspione für ein nettes Chaos auf der Bühne gesorgt, da sie das gesamte Publikum zum Müllwerfen aufgefordert hatten. War aber zum Glück nicht mein Job den Müll zu beseitigen, also habe ich mich mal schnell Richtung Hauptbühne für Berliner Weisse verdrückt. Die gefielen mir dann diesmal auch deutlich besser als auf dem Endless Summer letztes Jahr. Nur der Himmel hat mich dann schnell Richtung Zelt verschwinden lassen. Ich war gerade noch rechtzeitig angekommen um den wegrennenden Leuten zuzuschauen und zuzuhören, dass die Leute die jetzt weglaufen kleine Schwänze und Titten haben. Denn nu kam ein gewaltiger Wolkenbruch vom Himmel geprasselt und setzte das Gelände innerhalb von einer halben Stunde komplett unter Wasser. Besonders vor und hinter der Hauptbühne hatte sich ein riesiger See gebildet. Der vordere See wurde dann auch gleich für Woodstock-ähnliche Wasserspiele genutzt. Hinter der Bühne mussten dafür sämtliche Bands und Mitarbeiter mit dem Equipment über Bierbänke balanciere um nicht durch den knöcheltiefen Modder zu laufen. Diese Szenerie habe ich dann eine ganze Weile auch bei den nun spielenden Crushing Caspars beobachtet. Irgendwann bewegte ich mich dann aber wieder zur Zeltbühne um Manos bei ihrer Show zu beobachten. Diese haben dann auch gleich mal die Bühne mit Publikum voll gepackt und auf der Bühne eine kleine Rutsche aufgebaut – interessantes Chaos… Stage Bottles und Bad Nenndorf Boys habe ich dann nur so nebenbei mitbekommen. Dafür dann aber um so mehr von den Ansagen von Oi Polloi. Wichserinnen, Hände die viel Glück bringen und so manch anderes Schmankerl in charmantem Denglisch – lachen konnte man auf jeden Fall sehr viel. Die Argies gaben dann den Rausschmeißer auf der Hauptbühne. Wobei mir der Auftritt der Argentinier auch hier sehr gut gefallen hat. Anschließend habe ich dann noch eine ganze Weile mit der Bühnencrew an der Zeltbühne verbracht und noch die Restbestände an Biermarken mitvertilgt (vielen Dank noch mal dafür). Auf dem Weg zum Zelt habe ich mich dann noch mal ordentlich auf die Fresse gelegt und meine Hose nun endgültig eingesaut. Damit war dann aber auch Feierabend angesagt.

Am nächsten Morgen habe ich dann im Halbschlaf mein Zelt abgebaut, bin ins Auto eingestiegen und war 7 Stunden später zuhause….

Jawoll! Und damit endet mein Bericht vom diesjährigen Force Attack.

Dank an alle beteiligten für das geile Wochenende, für Bier, Gesellschaft und das Fahren.

Cheers
Punkrock Sekretär